Hier mal ein Statement von jemandem der mitreden kann und nicht nur den Spekulationen und frustrierten Kommentaren der Ahnungslosen folgt. Ich bin selber Studenten an der Steinbeis Hochschule und absolviere das MBE Masterprogramm.
Erstmal ist leider anzumerken, dass sich hier alle immer nur auf den Titel des Masterprogramms stürzen und über die Reputation dieses Studienganges diskutieren. Der Studiengang wurde erst vor kurzem wieder von der FIBBA akkreditiert und ist somit voll anerkannt. (http://static.fibaa.org/berichte/progakkred_k2h/M_Berlin_Steinbeis_SCM_1979_KB.pdf)
(http://static.fibaa.org/berichte/progakkred_k2h/M_Berlin_Steinbeis_SCM_1978_GB.pdf)
Des Weiteren glaube ich nicht, dass ein Bewerber nach dem Kriterium ?M.Sc.? oder ?M.A.? aussucht wird, falls das der Fall sein sollt, ist dies meines Erachtens der falsche Arbeitgeber. Es geht im Berufsleben nicht immer nur um Noten und Titel, auch wenn das immer mehr zunimmt. Der einzige Grund hierfür ist die Flut der Bewerber die von den Unis/FHs kommen (Akademisierung!). Der Bewerber braucht also ein Alleinstellungsmerkmal in seinem Lebenslauf, ansonsten geht er völlig in der Masse der Bewerber untern. Schön und gut das viele einen Abschluss in 5 Jahre Vollzeit ohne Bezug zur Praxis an der Uni gemacht haben (FH eher weniger). Problem hier ist aber, dass leider noch 100% genau den gleichen Abschluss haben und dann kommt es wirklich auf jedes 1/10 Note und die Reputation der Uni/FH an.
Die Frage ist was geht heute noch ohne Netzwerk und praktische Erfahrungen, nicht mehr viel und diese fehlen leider bei den meisten Vollzeit Studiengängen komplett. Hier fällt mir ein Zitat meines Werkstudenten, der 5 Semester ohne jeglichen praktischen Bezug studiert hat, ein: ?Für was haben ich mich durch mein Maschinenbaustudium geschlagen, wenn ich nachher hier sitze und gar nicht das mache was ich in meinem Studium so gelernt habe.? Hier zeigt sich mal wieder das ein Vollzeit Studium ohne jeglichen praktischen Bezug, nicht auf das wirkliche Berufsfeld vorbeireitet, man kann sich durch Fleiß und Engagement in fast jedes Aufgabengebiet einarbeiten und muss das auch in jedem neuen Job. Meistens kommt es anders als man denkt! Klar ist das jetzt ein überzogenes Beispiel, trotzdem ist dies heutzutage immer mehr die Realität. Ich kann hier natürlich auch nur aus der Sicht eines Konzerns reden, bei dem die Aufgabengebiete natürlich meistens anders verteilt sind und schneller wechseln, als bei einem Mittelständler etc..
Nun stellt sich eine weitere Frage, wie sich ein Bewerber von einer Massenuni/-fh von einem Bewerber der Steinbeis Uni unterscheidet, ganz einfach, er hat ein breites Netzwerk und vor allem er hat 2 volle Jahre Berufserfahrung und das ist heutzutage mehr wert als ein Mastertitel. Hier ist anzumerken das Werksstudententätigkeiten in den meisten Fällen nicht als Berufserfahrung zähl und auch ein Praktikum wird nicht als Berufserfahrung, sondern als praktische Erfahrung angesehen wird. Der Wortwitz ?Member of British Empire (MBE)? nehmen ich gern nochmal auf um auf das Thema Alleinstellungsmerkmal eines Absolventen zu kommen, welche Bewerber fallen den bei einer Flut von tausenden Bewerbungen am ehesten auf, nicht die mit dem M.A./M.Sc., sondern meist die die einen außergewöhnlichen Lebenslauf und vielleicht auch einen außergewöhnlichen Titel vorzuweisen haben. Ein weiterer Vorteil hier ist, das man in einem Vorstellungsgespräch auch durch den Titel gleich ein Gesprächsthema hat über das man reden und ausführlich berichten kann und damit den Titel ?Member of British Empire? richtig stellen kann, nämlich Master of Business Engineering (MBE).
SCMT bietet hier die Möglichkeit einen voll bezahlten berufsbegleitenden Masters zu machen, Vorlesungen auf der halben Welt (in meinem Fall USA, Asien, Schweden) zu besuchen und den Einstieg in ein Unternehmen mit viel Fleiß und natürlich Glück zu schaffen. Als BWLer gibt es hier zusätzlich 6 Wochen Technologie-Verlesungen an der TU Dresden, hier wird ein schmales Grundwissen für technische Themengebiete geschaffen. Was natürlich ganz klar ist, dies ist kein vollwertiges Ingenieursstudium, aber das steht ja hier auch nicht zu Debatte und wird so auch niemals kommuniziert. Zumal man bei einem 4 semestrigen Master (180 ECTS) und bei einem 3 semestrigen Master (210 ECTS), mit betriebswirtschaftlichen Hintergrund, meins Erachtens auch nicht von einem vollwertigen Ingenieur reden kann, da man hier ja noch jeweils 1 Semester für die Thesis abziehen muss.
Große Pluspunkte für das Studium, sind Gehalt, Berufserfahrung und der Mastertitel. Außerdem sind die Vorlesungen und Dozenten wirklich sehr gut. Es wird ein sehr gutes Gehalt gezahlt, hier kann keineswegs von einem Zitat: ?Für mich sieht das Steinbeis-Konzept nach einer Möglichkeit aus mit der Unternehmen sehr gute Bachelor Absolventen überreden können 2 Jahre zu einem ?Hungerlohn? zu arbeiten.? Hier würde ich gern wissen mit welchen Nebenjob, ohne das Studium zu vernachlässigen, so viel Geld verdient werden kann? Spontan fällt mir hier kein Nebenjob ein. Zudem werden die kompletten Reisekosten übernommen und es besteht die Möglichkeit andere Kulturen und Menschen, durch die Auslandsaufenthalte, kennen zu lernen. Außerdem werden die Auslandsaufenthalte durch das Unternehmen akzeptiert und man natürlich noch zudem Urlaub. Zum Thema ?da kommt doch jeder rein?: Ich habe mich mit einem Kollegen gleichzeitig beworben, dieser war am Ende zwar im Bewerberpool, in den man mit entsprechender Leistung sehr wahrscheinlich aufgenommen wird, aber am Ende hat dieser kein Projekt bekommen. Des Weiteren würde ich gerne wissen was ?ein gescheiter Master an einer gescheiten Uni oder FH ist? und was diesen Master bzw. diese Uni/FH qualifiziert. Außerdem würde ich gern wissen wie man einen Job bei den meist sehr hohen Anforderungen der Arbeitgeber bekommt und damit ?zeigen kann was man kann?.
Natürlich gibt es auch Minuspunkte. Die Organisation des Programms ist meistens nicht ganz transparent, zudem muss man mit großen Wartezeiten rechnen und meistens keine klaren Antworten auf seine Fragen und Anliegen. Außerdem ist die Kommunikation zwischen Studierenden und Universität/Projektorganisation nicht immer klar.
Eine Empfehlung für Ingenieure oder BWL?er will ich mir hier nicht heraus nehmen, das obliegt jedem selbst was er mit dem Studium wirklich erreichen will. Zum Thema wiederholen von Inhalten, würde ich gern wissen was ein Masterprogramm von einem Bachelorprogramm unterscheidet, Inhalte kommen natürlich wieder, da ein Masterprogramm nicht ein komplett neues Programm ist sondern einzig und allein die Vertiefung der Inhalte beinhaltet. Das hier Inhalte aus dem Bachelorprogramm wieder kommen ist dann auch sehr wahrscheinlich.
Fazit: Member of British Empire (MBE) ist zwar ein schönes Wortspiel, trotzdem hat man am Ende voll anerkannten Masters of Business Engineering (MBE)! Gut bezahlt! Die Ausbildung ist top! Bekanntheit des MBE Titels vielleicht fraglich, trotzdem von vielen Firmen anerkannt! Organisation des ganzen Studiengang meistens sehr chaotisch, teilweise sehr langsam und nicht immer ganz transparent! Wichtig noch zu sagen egal welcher Abschluss ohne Engagement geht gar nichts, weder als Uni noch als FH Absolvent ist ein Job sicher oder garantiert!
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